Vom Sandstrand in Mexiko ging’s schnurstracks ins Staff Housing vom Fairmont. Ich hatte Glück und konnte ein Einzelzimmer(chen) beziehen. Bett(chen), Kommode, Schrank, shared bathroom und Kühlschrank. Passt. Ganz wichtig, beim Duschen die Tür zum Zimmer zumachen, sonst geht der Feuermelder los. Ich sag’s nur 😉
Mir blieben noch 3 Tage bevor’s los ging. Das Training gestaltete sich so, dass man mit anderen Neu-Angestellten eine 2-tägige ‚Orientierung‘ bekommt. Die besteht fast nur aus Theorie in Form von Diavorträgen, Unternehmens-Videos, Aufgaben in Team-Arbeit, Vorträgen aus verschiedenen Abteilungen des Hauses, zum Beispiel vom Staff Housing Office (Do’s and Don’ts in den Unterkünften), Personalabt. (Benefits, Rentenvorsorge, Versicherungen) oder von der Fitness-Abt. (Konditionen für Angestellte).
Anschl. ging es für uns Housekeeper/Room Attendants, erwartungsgemäß mehrheitlich Frauen, mit den Trainern für eine Woche auf die Zimmer. Ebenfalls erwartungsgemäß bin ich noch ziemlich langsam, mein Körper schreit nach Erholung. Erst hatte ich Beine, anschl. Rücken, gerade eher Arme. Ich hoffe, das legt sich wenn ich entspr. konditioniert bin. Jedoch muss man sich an 8 Stunden auf den Beinen halt erstmal gewöhnen, woll.
Die Kolleg*innen (dieser * ist gratis, ich habe außerdem noch ganz viele davon ********) im Fairmont sind echt nett, viele von ihnen arbeiten dort schon etliche Jahre. Es gibt auch hier deutsche Backpacker*innen, es ist sogar ein Mädel aus Köln(-Schälsick) dabei. Aufstiegschancen eröffnen sich für alle nach 6 Monaten. Und Fairmont schaut, dass die Leute bei der Stange bleiben. Auf meinen Mitarbeiter-Ausweis werden täglich 4$ geladen, automatisch. Mit denen kann ich in der Kantine bezahlen. Salate, Brot, Wraps, Suppen, Reis, Pommes, Kaffee, Tee, Säfte – alles kostenlos. Für das Mittagessen-Buffet sind lediglich 2,50$ fällig. Bislang hab ich die 4$ noch nie ausgeschöpft. Es gibt zudem Prozente in allen Restaurants im Haus, auch manche Restaurants in Banff gewähren Rabatte für Fairmont-Angstellte. (Anmerkung vom 16.02.: Hotels in Alberta sind dazu verpflichet, ihren Angestellten mind. eine Mahlzeit am Tag zu gewähren.)
Da Fairmont eine recht strenge ‚Social Media Policy‘ hat, die wir alle unterschreiben mussten, gibt’s fürs erste nur Außenansichten. Innenansichten gibt’s unter fairmont.com/banff-springs
Wie lange ich bleibe?! Ich vermute mal bis Anfang April. Dann kehrt nicht nur die Sommerzeit zurück, sondern dann wird auch meine Work-Work-Balance wieder auf Live-Travel umgestellt. Es stehen noch ein paar Reiseziele auf meiner Wunschliste: Rocky Mountains, Vancouver Island und ein Roadtrip nach San Francisco. Jedoch muss ich dazu sagen, dass der kanadische Dollar zurzeit so schwach ist, dass ein USA-Trip echt teuer wird, mal schauen …
An meinen freien Tagen versuche ich meistens, etwas zu unternehmen. Vor ein paar Tagen war ich zusammen mit Kristin (die übrigens auch bloggt) erst in Sunshine Village zum Frühstücken …
… und anschließend unterwegs zum Johnston Canyon. Der Wanderweg zieht sich über wenige Kilometer, es gibt einen kleineren und den ganz großen Wasserfall, beide frieren im Winter fast komplett zu. Da der Catwalk an vielen Stellen vereist ist, hatten wir Ice Cleats dabei. War auf jeden Fall ’ne gute Idee. Es war allemal angenehmer als mit Turnschuhen den Weg entlang zu schlittern wie so manch Andere/r.
Letzte Woche hatte ich an der ‚Ambassador Tour‘ teilgenommen, die bekamen wir in der Orientation bei Fairmont angeboten. Man wird quasi als Multiplikator ‚geschult‘, um bei Gästen Werbung für die Region zu machen und Ausflugstips geben zu können. Die Tour ging zu bekannten Touri-Spots:
Interessanter Side Fact: Alle Tiere, die von Autos überfahren werden, werden tiefgekühlt und eingelagert. Im Frühjahr, wenn die Bären aus ihrem Winterschlaf erwachen, werden die Kadaver wieder in der Natur ausgelegt und dienen den hungrigen Bären als Futter. So geht dem Ökosystem nichts verloren und die Bären werden aus den Städten gehalten.
Auch interessant: Es gibt entlang des Highways (siehe Fotogalerie) auf einem Streckenabschnitt von ca. 100 km über 30 Über- und Unterführungen für Wildtiere, da die Autobahn ihren Lebensraum durchtrennt. Selbstaulösende Kameras halten auch hier fest, welche Tiere die Wege nutzen. Sogar die DNA wird untersucht, um zu sehen, ob es immer dieselben oder unterschiedliche Tiere sind.
Banff ist ein nettes, überschaubares Städtchen. Ok, es ist jetzt nicht so ein Insider-Tipp wie Revelstoke zum Beispiel. Aber es gibt alles, was man zum Leben braucht: Bücherei, Post, Kino, jede Menge Cafés, Restaurants, Schokiläden, einen Eisladen und Kneipen. Es gibt sogar Clubs! Ok, ich bin jetzt nicht so die Club-Maus, aber die Möglichkeit dorthin zu gehen ist theoretisch gegeben.
Was ich in Banff gelernt habe, neben Betten machen und auf Zack sein: Auf Eis laufen, auf Eis schlittern ohne hinzufallen, auf Eis elegant gehen, als wäre es das normalste auf der Welt. Zu meiner Überraschung werden nicht alle Gehwege ganzjährig geräumt. Vermutlich soll das so sein, heute kam mir auf einem vereisten Weg eine Joggerin entgegen. Ob die Kanadier auch auf Wasser gehen können?! Würde ja so manchen Umweg ersparen.
Es gibt auch noch andere Sachen, die ich gerne machen würde: Snow Shoeing, Dog Sledding und Ice Tubing.
I’ll keep you posted!
Was für tolle Bilder wieder 🙂 Man hat schon heißhungrig auf den nächsten Blog gewartet.
Weißt du an was mich Fairmont total erinnert? – von außen – An das Schloss Hogwarts (Harry Potter).
Bei deinen Statements „ich habe Beine, Rücken, Arme“ könntest du glatt einen Wahlspot à la „Isch kandidiere“ veröffentlichen 🙂
In diesem Sinne, have a nice day (um in deiner Sprache zu bleiben) und „gut Wisch“, sagt man so unter den Insidern? 😉
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Willkommen in der Welt der Luxus-Raum-Reinigungskräfte – privilegiert, diszipliniert und beliebt–> wat will man mehr?? 😀
Danke für die Tier-bezogenen Seitenfakten, sehr interessant 🙂
Heavenicetrip, mate, and stay safe on the rink!
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