Vor zwei Tagen bin ich in Halifax gelandet. Trotz ordentlich Gegenwind (250 km/h) hat der Kapitän die Maschine sicher und ruckelfrei aufgesetzt. Beim Immigration Office hieß es dann erstmal warten. Und eins steht fest, die Kanadier sind so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen. Insgesamt musste ich ’ne Stunde warten bis mein Arbeitsvisum im Pass vermerkt und der Zoll meine Käse-Einfuhr genehmigt hatte.
Meine Bekannte Ines, die in Halifax lebt, hatte mich netterweise vom Flughafen abgeholt und zum Hostel gebracht. Ines und ich haben uns im Foley Towers Hostel in Christchurch (Neuseeland) kennengelernt. Bis dato hatte es immer wieder Erdbeben dort gegeben, aber nie wurde dabei jemand schwer verletzt. Sie hat dort an der Rezeption gearbeitet und mich eingebucht. Sie spricht wirklich sehr gut Englisch, als ich aber dann sagte „Wir können auch deutsch reden, oder?!“ war sie glaub ich nicht so erfreut. Ein bisschen deutschen Akzent konnte man halt doch noch raushören. Sie hat’s mir offensichtlich nicht übel genommen. 😉
Halifax ist ein nettes Städtchen und wichtiger Militärstützpunkt an der kanadischen Ostküste. In der neuen Werft werden Kriegsschiffe gebaut, erst vor ein paar Jahren ging ein Großauftrag in Milliardenhöhe hierher.
Man kann schon sagen, dass die KanadierInnen (ja liebe Leute, gewöhnt euch schonmal an die gendergerechte Sprache) durch die Bank sehr nett und offen sind.
Als ich heute im Bus Richtung „Halifax Shopping Center“ saß, hab ich ein Gespräch zwischen Busfahrer und Passagier mitbekommen. Der Fahrgast erklärte dem Busfahrer stolz, dass er mal in Deutschland gelebt hätte und auch deutsch spräche, also legte er los mit seinen Vokabeln (Fräulein, Bitte, Danke, Guten Tag, Gute Nacht …) und betonte, dass Deutsch doch so nah am Englischen wäre, näher als Französisch oder Spanisch. Natürlich konnte ich mir nicht helfen und habe ihm „einen schönen Tag“ gewünscht, als ich ausgestiegen bin. Er war sichtlich überrascht, aber erfreut. 🙂
Generell findet man viel deutsches in Halifax. Die ersten sind schon 1749 hier und in Lunenburg gelandet. Die Ü-Pünktchen sind wohl auf der Überfahrt nach Amerika über Bord gegangen.
Anfang nächster Woche geht’s schon weiter nach Montreal. Mittlerweile habe ich eine Zusage für meinen Job als Game Tester bei Babel Media.
Am 1. Juli ist übrigens ein wichtiger nationaler Feiertag: Canada Day. Da feiert Kanada sich selbst und alle dürfen mitmachen.
Bevor’s so weit ist muss ich aber noch ein paar lokale Biere mit Ines probieren und natürlich Lobster (zu deutsch: Hummer) essen. Ob es Essensanleitungen bei YouTube dafür gibt? Ja, gibt es. Vermutlich wird’s aber so oder so eine Riesenschweinerei. Bei Mäcces gibt’s die saubere Variante zwischen Brötchen, hier bekannt unter McLobster, das ist aber keine wirkliche Alternative. Wenn, dann muss das schon authentisch ablaufen. Ich werde berichten, oder auch nicht.
Schöne Bilder. Aber wie wäre es mit einem von Dir auf kanadischem Boden?
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Hallo Magdalena, Foto folgt 🙂
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Also mich interessiert mehr das Bier, weniger der Lobster… 😉
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Gehörst du schon zur Google/YouTube-Generation? Also bitte… Kinder vom Dorf probieren so lange bis es klappt (…mit dem Lobster)
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